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2009

> 03.11. Dynamik und Emotion (OVB Mühldorf)

> 07.07. Rauschen im Regenwald (OVB Wasserburg)

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             Singend einem afrikanischen Dorf helfen (OVB Wasserburg)

2008

> 30.10. Jubiläumskonzert in vollem Haus (OVB)

> 14.08. Spirituals, die unter die Haut gehen (OVB)

> 16.04. Blick ins Paradies (OVB)

2007

> 06.03. Ein Abend im Heimatbahnhof (OVB)

2006

> 21.12. Gospeltrain macht Kursaal zur Kirche (OVB)

> 21.03. 20 000 Euro Hilfe ersungen (OVB)

2005

> 29.11. Gospel: Und sie sehen das Licht (OVB)

> 07.11. Gesang für den Glauben (SZ Ebersberg)

             Lobet den Herrn (SZ Ebersberg)

> 25.02. Heimspiel für bekannten Chor (OVB)

Afrikanisches perfekt interpretiert

Garser "Gospel-Train" stellte in seinem "Heimatbahnhof" Chormusik aus dem schwarzen Kontinent vor

"Shosholoza!" - "Packen wir es mutig an!" - heißt die brandneue sechste Compactdisc des deutschlandweit bekannten Garser "Gospel-Train", und der gleichnamige Zulu-Traditionssong stand einem sehr gelungenen exotischen Projekt zur afrikanischen Chormusik gewissermaßen Pate. Erstmals präsentierte der Chor diese Arbeitsergebnisse jetzt bei einem Konzert in der fast ausverkauften Halle des Garser Gymnsiums als "Heimatbahnhof des Chores" einem breiten, restlos begeisterten Publikum.

In den letzten 35 Jahren wurde der "Gospel-Train" durch besonders vielseitige und facettenreiche Interpretationen von Gospels und Spirituals in Deutschland und darüber hinaus bekannt. Nun markiert "Shosholoza!" den momentanen Höhepunkt einer reizvollen neuen Herausforderung. Erarbeitet wurde diesmal unter dem Motto "Gospel-Train goes Africa" ausschließlich rhythmisch begleitete mehrstimmige afrikanische Chormusik, deren Verwandtschaft mit den Gospels und Spirituals aber eindrucksvoll sichtbar wurde.

Chorleiter Michael Gäßl und sein Ensemble führten dabei viele intensive Recherchen zur musikalischen Kultur des schwarzen Kontinents durch, war doch auch die sprachliche Barriere der überwiegend in Suaheli- oder Zulu-Sprache gesungenen Lieder zu überwinden. Eine weitere besondere Herausforderung lag darin, "die Dynamik und Leidenschaft der afrikanischen Chormusik mit der etwas besonneren bayerischen Mentalität in Einklang zu bringen", wie sich Michael Gäßl schmunzelnd ausdrückte.

Doch was der "Gospel-Train" dann seinem Publikum bot, war eine rundherum gelungene Identifikation mit dem afrikanischen Chorgesang unter weitgehendem Verzicht auf Instrumente. In der Regel begleiteten Holle und Franz Nadler aus Mühldorf mit perfekter Percussion als Trommler die Formation.

Die musikalische Entdeckungsreise durch Afrika begann mit einem aus der Ferne immer näher kommenden "Kumbaya, my Lord, kumbaya" - der Gospel-Train zog von hinten in den Saal ein. Auf der Bühne bergrüßte er mit einem afrikanisch bewegten "Molweni" Erde und Menschen. Dem Danklied "Sesithi bonga" folgte mit "Singabahambayo" ein kräftiges Halleluja.

Das Programm umfasste mit den Zugaben 19 temperamentvoll und bewegt dargebotene Stücke. Michael Gäßl, Andrea Heimann, Eva Krägeloh, Gabi Loidl Stefanie Mittermair und Stefanie Sax glänzten mehrmals als Solisten. Immer wieder bezog der Chorleiter die Besucher gekonnt und schwungvoll in den Gesang mit ein, vor allem auch bei dem achtstimmmigen Kanon "Amaibu".

Neben der Präsentation eines Teils der musikalischen Kultur des schwarzen Kontinents unterstützt man mit "Shosholoza!" in Zusammmenarbeit mit dem Kooperationspartner Esri-Deutschland als Initiator und alleiniger Sponsor des CD-Projektes auch humanitäre Projekte in Afrika, die in der heimischen Region initiiert werden.

In Gars berichtete Katharina Salzeder vom Kinderheim "The Nest Childrens Home" mit drei Häusern im Raum Nairobi, einem Projekt für Kinder ohne Mütter oder Eltern. Gerade wird dort ein neues Babyhaus gebaut. Die nächsten Konzerte des Gospel-Train zur afrikanischen Musik finden am Samstag, 16. Juni, in der Dorfener Pfarrkirche und am Samstag, 30. Juni, in der Schnaitseer Kirche statt.

Von Eberhard Basler

 

Erschienen im OVB, Kultur in der Region, 16./17. Mai 2012 - Originalartikel

Gospels erreichen die Ohren und Herzen

Pertenstein (ga). Ein Chor singt so gut wie sein Dirigent arbeitet. Diese Weisheit trifft zwar auf den Chorleiter des Garser Gospelchors "Gospel-Train" Michael Gäßl zu, ist aber nur eine Teilweisheit. Denn ohne Chor stünde er ziemlich alle

Dass bei dem Konzert kein besinnlicher vorweihnachtlicher Abend zu erwarten war, liegt bekanntlich in der Mentalität der Afroamerikaner begründet. Kraftvoll und ausdrucksstark, geprägt von einer klaren Botschaft, tiefen Gefühlen und voller Hoffnung sind die Melodien, die ins Ohr gehen und in den Herzen bleiben.

Mit einer unglaublichen Dynamik steuerte der "Zugführer" den rund 35-köpfigen Laienchor durch das bewegende und abwechslungsreiche Konzertprogramm und kommentierte dabei die englischen Titel recht launig und auf echt bayerisch. Chor und Solisten, begleitet von verlässlichen Instrumentalisten, überzeugten mit einem beachtlichen Stimmvolumen und boten ein imposantes Klangerlebnis. Ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus, so viele junge und kräftige Stimmen versammelt auf der Bühne zu sehen, die sichtlich Spaß an dieser Musik des 20. und 21. Jahrhunderts haben.

Erwähnenswert sind die Solisten, die sich aus dem Chor heraus in wechselnden Besetzungen ausgezeichnet in Szene setzten und die Botschaft dieser Musik voller Strahlkraft zum Ausdruck brachten. "Back to the roots", begleiteten Franz und Holle Nadler auf den Trommeln den Chor, der fast alle Stilrichtungen der afroamerikanischen Musik beherrscht und sich auch auf aktuell komponierte und arrangierte Gospelmusik hervorragend versteht.

Mit Liedern wie "Let us all come back", "The Lord is your friend", "Come let us sing” oder der schwungvollen Melodie "Living he loved me”, bekannt aus der augenzwinkernden amerikanischen Komödie "Sister Act”, gewann der Zug zusehends an Fahrt und mit ihm die anfänglich zurückhaltenden "Fahrgäste", die sich mehrere Zugaben erklatschten.

Organisiert wurde das Gospelchor-Konzert von der Theaterfabrik, die die Veranstaltungsschiene in Pertenstein seit geraumer Zeit mitprägt und sich mit dem Auftritt von "Gospel-Train" in die 1. Pertensteiner Adventnacht mit einbrachte. Dass die Theaterfabrik dabei auf das richtige Pferd gesetzt hat, zeigte die überaus große Resonanz der Zuhörer, die einen "wunderbaren Abend" erlebten und tief berührt den Nachhauseweg antraten. "Es war beeindruckend", schwärmten die Besucher.

Der Gospelchor entstand 1978 aus den Reihen des Gymnasiums in Gars am Inn. Seit 13 Jahren leitet Michael Gäßl, Lehrer an der Mittelschule in Haag, den Chor mit Schülern und ehemaligen Schülern des Gymnasiums, die mittlerweile mit den Musikern ein eingespieltes Team bilden. "Wir haben uns im Laufe der Jahre aufeinander eingespielt", sagte Gäßl und versicherte, dass ihm die Chorarbeit großen Spaß bereite. Drei bis fünf Mal im Jahr gibt der Chor größere Konzerte, singt bei Gottesdiensten und kann auch für Hochzeiten engagiert werden.

 

Erschienen im Trostberger Tagblatt, 20.12.2011

Gospel-Train gewann an Fahrt

Mit dem Lied "Kumbaya, my Lord" setzten die über 30 Sängerinnen und Sänger des Garser Chores in blau-schwarzen Bühnengewändern am Samstag ihren "Gospel-Train" in Richtung Publikum in Bewegung.

Aschau - Zunächst etwas verhalten leise begann der Chor in der nicht ganz vollbesetzten Gemeindehalle seinen rund zweistündigen Auftritt, der von Mal zu Mal an Lautstärke und Intensität zunahm. Er bildete den Auftakt für die neue Konzertsaison.

Gleich als der Gospelchor unter Leitung von Michael Gäßl in zwei Gruppen aus dem Dunkel des Saales auf die hellere Bühne trat, brachte er mit seinem Gesang Strahlkraft und Begeisterung mit, die sich auf zunehmend auf die Zuhörer übertrug. Das erklärt sich auch aus der Absicht des Laienchores, der unterstützt von einer vierköpfigen Band und einem Bläserensemble, die Herzen der Menschen mit Glaube, Liebe, Hoffnung, Gott und seinem Geist zu erfüllen suchte. Insofern unterscheidet er sich von anderen Gesangvereinen und zeigte dabei doch eine angenehme Professionalität.

Mit seiner ganzen Persönlichkeit steuerte "Zugführer" Michael Gäßl die Fahrt des Gospel-Trains, indem er recht launig und auf echt bayrisch die englischen Titel der traditionellen, aktuell komponierten Gospels sowie der afrikanischen Chormusik ankündigte, aber auch das ungewollt angehende Licht in der Hallengalerie humorvoll kommentierte.

Ein Glücksfall für das ganze Ensemble sind seine Fähigkeiten zu vielfältigen Arrangements bekannter und neuer Songs, die er gemeinsam mit fünf weiteren Solisten und dem Chor ausgezeichnet musikalisch umsetzte. Mit beachtlichem Stimmvolumen überzeugten neben ihm zum Beispiel Stefanie Sax mit "Put your hands together", Sabine Knobloch mit "Let us all come back", Franz Neudecker mit "Praise his holy name" sowie Stefanie Gäßl bei "I'm on my way" als Gesangssolisten.

Einen Höhepunkt im ersten Konzertteil bildete der Ausflug zum afrikanischen "König der Löwen" mit dem Lied "One by one", ehe mit "May the Lord God bless you real good" eine Reihe neuerer, das Publikum noch mehr herausfordernder Gospels eingeleitet wurde. Nach der Pause gefiel der "Gospel-Train" durch Stücke mit verschiedenen Solisten (hier auch Sieglinde Pointner als Solistin im Einsatz) in wechselnden Besetzungen. Außerdem trugen die begleitenden Instrumentalisten mit gelungenen Soli zur Abwechslung im Programm bei, so unter anderem die Trompeten beim Titel "So get up".

Gegen Ende des Auftritts gewann der Gospel-Train zusehens an Fahrt. Die "Fahrgäste" wurden lockerer, es hielt sie schließlich nichts mehr auf den Plätzen. Sie klatschten, tanzten und sangen mit, bei den Zugaben "Down by the riverside" und "Oh happy Day". Unter den begeisterten Zuhörern waren auch einige behinderte Menschen aus der Wohngemeinschaft Ramsau (Stiftung Ecksberg), die dem Dirigenten auf der Bühne spontan ihre Hände zum Dank entgegenstreckten, die er gern drückte.

Dann stoppte der "Gospel-Train" bewusst in seinem Programmablauf und der Chor stimmte a cappella die südafrikanische Nationalhymne "Nkosi sikelel' I Afrika" auf einer nahezu völlig abgedunkelten Bühne an. Die meisten inzwischen wieder sitzenden Besucher waren so tief berührt, dass sie den Abschlussapplaus erst mit kurzer Verzögerung spenden konnten.

kch

 

Erschienen im OVB, Waldkraiburg, 11.10.2011 - Originalartikel

Dynamik und Emotion

Zweites Kirchenkonzert in der Pfarrkirche Flossing

Flossing - Den vielseitigen Klängen des Garser "Gospel-Train" zu lauschen, mitzusingen und mitzuklatschen, war für die Besucher in der voll besetzten Oberflossinger Pfarrkirche ein bewegendes Ereignis.

Gleich zu Beginn des Konzertes berührte Altistin Gabi Loidl, als sie mit souliger Stimme "Down to the river to pray" anstimmte. Zunächst solistisch und ohne Instrumentalbegleitung zog sie dem 30-köpfigen Chor voran durchs Kirchenschiff bis zum Altarraum, der dann von allen Sängern mit stetig anschwellendem Klang gefüllt wurde.

Der Wechsel von begleiteten Chorstücken, A-capella-Musik und Solisten, die alle in beeindruckender Art und Weise ihre Stücke darboten, ließen das 90-Minuten-Konzert wie im Flug vorüber gehen.

Das Programm bot einen breiten Querschnitt aus verschiedenen Epochen des seit über 30 Jahren bestehenden Chores. In Blöcken gegliedert, wechselten sich traditionelle Spirituals und Gospels, mit aktuell komponierten Stücken und afrikanischer Chormusik ab.

Die vielfältigen Arrangements des Leiters Michael Gäßl ließen die Gospelfans auch bei altbekannten Stücken wie "Kumbaya, my Lord" aufhorchen.

Die dreiköpfige Instrumentalband begleitete gekonnt dezent und wurde bei den afrikanischen Liedern von den spontan eingesprungenen Trommlern Holle und Franz Nadler unterstützt.

Beeindruckend war auch das Engagement des Leiters Michael Gässl mit seiner ganz persönlichen Art des Dirigierens, seinen kurzweiligen Moderationen und dazwischen mit Sologesang.

Insgesamt bot sich den Zuhörern ein emotionsgeladenes, dynamisches Konzert, das nach drei Zugaben mit der südafrikanischen Nationalhymne endete.


wag

 

Erschienen im OVB, Mühldorf, 03.11.2009 - Originalartikel